Engagement im PILGRIM-Netzwerk 2013/2014
Gerade in einer globalen Gesellschaft, die sich auch in der Schule selbst mit bis zu 14 Herkunftsländern der Schüler und Schülerinnen in einer Klasse ein Stück weit widerspiegelt, ist die Auseinandersetzung mit dieser Vielfalt unverzichtbar. Auf dieser Basis ist es auch eine gemeinsame Aufgabe, im Zusammenwirken der verschiedenen Religionen und Weltanschauungen eine Lebensbasis für alle zu schaffen.
Im Schuljahr 2012/2013 hat das erste Projektjahr mit einem Auftrag von und für PILGRIM und zwei weiteren Projekten begonnen:
- Eine Wirkungsanalyse des Namens „PILGRIM“.
- Die Wahrnehmung von Armut global und regional.
- Die Umweltbelastung durch Feinstaub.
Die Berichte aus diesen drei Projekten wurden für die Jubiläumsfeier 10 Jahre PILGRIM fertig gestellt.
Im heurigen 2. Projektjahr ging es vor allem um das Thema „Armut global und regional“ verbunden mit der Frage „Was kann ich in diesem Feld zur Verbesserung beitragen?“. Hier ging es besonders darum, auf der Basis der eigenen Religion, Kultur und Geschichte Einschätzungen der aktuellen Situationen und Möglichkeiten der Verbesserung zu erarbeiten und danach auf der Basis der jeweiligen eigenen Wertordnung gemeinsame Wege aus der Krise zu konzipieren.
Dabei geht es, wie in allen PILGRIM-Projekten, zuerst um die individuelle Stellungnahme und danach um das Engagement auf der Basis der eigenen Überzeugung und Wertordnung. Gleichzeitig ist das Ziel, trotz unterschiedlicher Herkunft und Perspektiven gemeinsame Wege in die Zukunft zu suchen und zu finden. (Siehe Bericht über das Südwind-Projekt „Parlez-vous global?“).
Brücken überschreiten - Brücken bauen
Eine besondere Herausforderung und zugleich eine besondere Chance ist die Begegnung der Kulturen und Religionen in PILGRIM- Projekten. Statt sich vor Unterschieden zu fürchten und diese zu verurteilen können die jungen Menschen sich öffnen für das schöne und spannende des Andersseins. So können sie die Angst vor dem Anderen, dem Fremden gemeinsam überwinden und damit den Schatz und den Reichtum der Vielfalt zu entdecken.
In der wertschätzenden Begegnung der Religionen und Kulturen können junge Menschen erfahren, dass sie beim Überschreiten einer Brücke an ein neues Ufer kommen. Sie richten dabei den Blick nicht in die gefährliche Tiefe, die Angst macht, sondern auf das Gegenüber, dem sie begegnen, das ihnen entgegenkommt und das zu bereicherndem Austausch und zu grenzüberschreitender Gemeinschaft einlädt. So kann in kleinen Schritten der Öffnung und Begegnung eine Kultur der gegenseitigen Anerkennung wachsen aus der Welt der Konflikte und Kriege ein gemeinsames Welthaus der Gemeinschaft aller Menschen und des Friedens entstehen. Lehrer und Lehrerinnen und Schüler und Schülerinnen des ibc-: wollen gemeinsam erste Schritte über Brücken zueinander gehen und damit beginnen weitere Brücken zueinander und Brücken in die Zukunft zu bauen.
Thema Feinstaub
Das ibc:-hetzendorf befindet sich gemeinsam mit 11 berufsbildenden und allgemeinbildenden Schulen aus Wien, Linz und Graz im 2. Projektjahr des ÖKOLOG-Projektes: „Schulen gegen Feinstaub“. In diesem Schuljahr führten Katarina Djordjevic, Manuel Grimme, Sarah Komarek und Natalie Stevanovic, Schülerinnen und Schüler der 4BK eine Online-Befragung an allen Bundesschulen Österreichs zum Thema Photovoltaik (PV) durch. Die Ziele waren einerseits die Analyse der technischen Voraussetzungen, der Ablauf, wie man zu einer PV-Anlage kommt und welche Förderungen bei der Errichtung einer PV-Anlage möglich sind, andererseits die Analyse, ob Interesse an einer PV-Anlage besteht und welche Voraussetzungen dafür nötig sind. Die Schüler/-innen holten sich bei Dipl. Ing. Dorner an der HTL Wien 10 technische und organisatorische Informationen und erstellten zwei Fragebögen für Schulen mit und ohne PV-Anlagen, die sie an 572 Bundesschulen in Österreich sendeten. 166 Schulen beantworteten die Fragebögen, was einer Rücklaufquote von 29% entspricht. Die Ergebnisse werden im Herbst 2014 beim nächsten ÖKOLOG-Treffen der 11 Schulen präsentiert. Die Schüler/-innen konnten durch diese Arbeit Einblick in die Verwendung der Solartechnik in Österreich bekommen und durch ihre Recherchen wertvolle Informationen weitergeben. (Näheres siehe auf www.feinohnestaub.at )
4. Zertifizierung mit dem Umweltzeichen
Das ibc:- hetzendorf arbeitet in den Bereichen Umwelt (Abfall, Energie, Buffet) und Gesundheit (gesundheitsfördernde Schule, Mediation) bereits seit mehr als zehn Jahren. Im Schuljahr 2002/03 übernahm eine dritte Klasse im Rahmen des Unterrichtsgegenstandes „Betriebswirtschaftliche Übungen und Projektarbeit“ das Projekt zur Erreichung des Umweltzeichens. 2006 und 2010 wurde das ibc:-hetzendorf neuerlich geprüft und das Umweltzeichen für weitere vier Jahre verlängert. Am 08.04.2014 absolvierte das ibc:- hetzendorf zum vierten Mal erfolgreich die Prüfung fürs Umweltzeichen. Die Anforderungen bestehen darin, dass von den zehn Kriterienbereichen (Umweltmanagement, Umweltpädagogik, Energie, Außenraum, Gesundheitsförderung, Beschaffung, Chemie und Reinigung, Verkehr, Abfall und Wasser, Ernährung – Speisen- und Getränkeangebot) alle Musskriterien und mindestens 60 % der Sollkriterien erfüllt werden müssen. Das Umweltzeichen zeichnet Schulen und Bildungseinrichtungen für ihr ökologisches, soziales und ökonomisches Handeln aus. Die Prüfung wurde von DI Meissner vom Ökologieinstitut abgenommen. Das ibc-: hetzendorf konnte 79,7 % der Punkte der Sollkriterien erreichen. Dieser Erfolg ist durch das Engagement der Schüler/innen, der Lehrer/innen, der Schulwarte, der Sekretärinnen und durch die Unterstützung von Direktor HR Dieter Wlcek, der Administratorinnen Mag. Andrea Tuschl-Reisinger und Mag. Susanne David und der Buffetbetreiberin, Frau Martha Krenn, und ihrem Team möglich gewesen.
Besonderer Dank gebührt auch den Maturantinnen Hanim Aydin, Hatice Akpinar, Fatma Nur Özbak und Cansu Sonkaya (3AKA) für ihre tatkräftige Unterstützung im Rahmen ihres Maturaprojektes.
Die offizielle Überreichung des Umweltzeichens fand am 2. Juni 2014 durch Umweltminister Andrä Rupprechter und Unterrichtsministerin Gabriele Heinisch-Hosek statt.