Bilingual Studies

Besuch aus Kamerun

Von 04.-07. April 2011 empfing das ibc:- zum fünften Mal Besuch aus Afrika (Berichte über das Projekt "Schulpartnerschaft LMK - IBC-: siehe Schulinfo/Projekte/Afrika): Die Deutsch- Lehrerin Chantal Maté Kenmogné aus Yaoundé, Kamerun, sorgte dafür, dass ibc:-Schüler/innen und -Lehrer/innen viel Aktuelles über das Leben in ihrem zentralafrikanischen Heimatland erfuhren.


(Frau Chantal Maté Kenmogné, unser Gast und Mag.a Lotte Rieder, ihre Gastgeberin)
Frau Maté wurde von HR Dir. Mag. Wlcek an unserer Schule herzlich willkommen geheißen, ebenso von vielen Professorinnen und Professoren im Lehrer/innenzimmer und von Schülerinnen und Schülern im Unterricht. Bei einem gemeinsamen Mittagessen kam es zwischen HR Dir. Mag. Wlcek und Frau Maté zu einem regen Austausch über Schule und Schulmanagement in Kamerun und Österreich.

(Chantal Maté Kenmogné und Direktor HR Prof. Mag. Wlcek)
Die Schüler/innen Suzana Batić und Marijana Filipović aus der Klasse 4BK führten unseren Gast durch die Gebäude des ibc:-, vom Lehrer/innenzimmer über die Turnsäle, die Bibliothek, die Informatiksäle, bis in die BWZs. Die beiden Schüler/innen bemühten sich dabei besonders um einen sinnvollen Aufbau ihrer Tour.

(Chantal Maté Kenmogné mit Suzana Batić und Marijana Filipović, 4BK, vor der Schule)
Frau Maté war Gast in 12 ibc:-Klassen bzw. Gruppen (1ABIK, 1BBIK, 2BBIK, 4AK, 4BK, 4ITK, 4ABIK, 4BBIK, 5AK, 1BIKO) bei 10 Professorinnen und Professoren (Biologie: KIRCHNAWY/MELVILLE, ROSCHGER; Deutsch: SCHUSTER, STERLING, WEBER; Englisch: RIEDER; Französisch: MARKUT, PALENIK, TSCHIDA).

(Chantal Maté Kenmogné in 5AK)
Die Themen, die uns Frau Maté näher brachte, reichten von Landwirtschaft und Klima in Kamerun, Schule und Lebensbedingungen, Fragen der Erziehung und Bildung bis zur Interpretation eines kamerunischen Märchens. In mehreren Klassen wünschten sich Schüler/innen und Lehrerinnen eine zweite Stunde mit Frau Maté. Manche arbeiteten, da das nicht möglich war, die Pause hindurch an der Klärung der aufgeworfenen Fragen.

(Chantal Maté Kenmogné in 1ABIK)
Auffällig war, wie ibc-Schüler/innen aus afrikanischen Familien sich über Frau Matés Besuch freuten, sie bereits am Montag am Gang ansprachen, um ihr zu sagen, dass sie sich auf Ihren Besuch in einer Unterrichtsstunde am Mittwoch freuten, sie in den darauf folgenden Tagen schon am Weg in die Schule in der Schnellbahn persönlich begrüßten. Offensichtlich war der Besuch einer afrikanischen Lehrerin für sie eine willkommene Gelegenheit, in ihren Klassen über die Lebensbedingungen in den Herkunftsländern ihrer Familien zu sprechen.
Wann immer die Rede auf die von Frau Maté gesprochenen Sprachen kam, waren wir Lernende und Lehrende des ibc sprachlos: Allein zuhause von ihren Eltern lernte sie vier verschiedene, daneben noch einige weitere in Kamerun verbreitete Sprachen. Doch diese Vielfalt nimmt drastisch ab, wie man an ihrer eigenen Familiengeschichte sehen kann: Ihre Kinder sprechen nur mehr Französisch, wie in der gebildeten städtischen Mittelschicht inzwischen üblich.
Frau Maté, die in ihrem kamerunischen Gymnasium wie alle Lehrerinnen als „Madame“ angesprochen wird, war angenehm überrascht vom Titel „Frau Professor“, den ibc:-Schüler/innen ihr im Gespräch verliehen. Sie äußerte sich sehr positiv über einige Präsentationen über Österreich, die ibc-Schüler/innen für sie auf Französisch vorbereitet hatten. Die Vielzahl der gestellten Fragen machte auf unseren Gast besonders großen Eindruck. Sie verließ Österreich am Schluss der Woche in der festen Meinung, dass die Menschen in Österreich sehr am Leben in ihrem Heimatland interessiert sind.
Während ihrer Schulbesuchs wohnte sie bei Mag.a Rieder, die seit 2001 wiederholt afrikanische Gäste zu Schulbesuchen ins ibc:- gebracht hat. Diese Besuche waren jeweils der zweite Teil von Fortbildungsseminaren, die seit 10 Jahren von der Abteilung „Sprache und Kultur“ des österreichischen Bildungsministeriums für Deutschlehrende in aller Welt veranstaltet werden, heuer unter dem Titel „Afrika macht Schule“.


Den zwei ibc-Lehrerinnen, Mag.a Christine Laggner und Dr.in Mag.a Gerlinde Szklarski (die leider wegen Erkrankung absagen musste), von denen sie zum Abendessen eingeladen wurde, war Frau Maté sehr dankbar: So sah sie verschiedene Arten, in Wien zu wohnen, und lernte unterschiedliche ibc-Lehrerinnen persönlich kennen.
Frau Matés Besuch am ibc:- hat unter vielen Lernenden und Lehrenden die Perspektive auf die Welt erweitert und Globales Lernen auf anschauliche Weise ermöglicht. Wir danken der Deutschlehrerin Frau Maté für alles, was sie uns gebracht und gezeigt, erzählt und erklärt hat!
Dafür, dass dieser Austausch nicht einmalig bleibt, werden Frau Maté mit dem Deutschklub ihres Gymnasiums, des Lycée de Nkolndongo in Yaoundé, und Mag.a Markut mit der heurigen Französisch-Gruppe der 2BBIK sorgen. Sie haben bei einem kamerunischen Essen (es gab von Frau Maté traditionell zubereitete Erdnusssauce mit Reis – siehe Foto) für das nächste Schuljahr den Beginn eines Brief- bzw. E-Mail-Wechsels vereinbart. Die Schüler/innen der 2BBIK waren nur traurig darüber, dass sie Frau Maté nicht sofort ihre ersten Briefe für Schüler/innen in Yaoundé mitgeben konnten.
(Chantal Maté Kenmogné und Karin Markut beim Essen)
Der Deutschklub des Lycée de Nkolndongo trifft sich erst im September 2011 wieder. Dass für diese Schulpartnerschaft keine reguläre Deutschklasse in Frage kommt, liegt an der Klassengröße von 55-80 Schüler/inne/n an Kameruns öffentlichen Gymnasien – während die Französisch-Gruppe der 2BBIK nur 12 Schüler/innen umfasst. Den Deutschklub besuchen rund 20 Schüler/innen aller Lernstufen freiwillig, und er bietet – anders als der reguläre Deutschunterricht – Gelegenheit für die freie Wahl der Themen, die der Klub bearbeiten kann.

(Chantal Maté Kenmogné, Karin Markut in 2BBIK)
Nach dem Ende unserer Schulpartnerschaft mit einem Gymnasium in Burkina Faso im Jahr 2008 ist es besonders erfreulich, dass eine ibc-Klasse, diesmal betreut von einer Französisch-Lehrerin, nun ein neues Nord-Süd-Schulpartnerschaftsprojekt beginnen will.
Bericht von Mag.a Lotte Rieder

Spirit of Nations

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